Lange hatten wir, die Klasse 8b, uns auf unsere Klassenfahrt gefreut und am 20.05.2019 war es endlich soweit. Natürlich ging es aber nicht nach Tansania in Afrika, sondern in den bei Bremen mitten in der Lüneburger Heide gelegenen Serengeti-Park. Nach einem 3 km langen Fußmarsch kamen wir endlich bei bestem Sommerwetter am Park an. Das riesige Schild mit der Aufschrift „Serengeti-Park“ erinnerte uns ein wenig an den Film Jurassic Park und wir waren sehr gespannt darauf, was uns nun erwarten würde. Sehr freundlich wurden wir sofort von einem Ranger im Safari-Look in Empfang genommen und zu unseren Dschungel-Lodges gebracht. Nachdem wir unsere Häuser bezogen hatten, trafen wir uns mit Herrn Schäper und Frau Meis zu einer ersten kleinen Parkerkundung. Gemeinsam ging es auf die „Baby-Achterbahn“, auf die sich sogar unsere Lehrer trauten.
Am nächsten Morgen stand der erste „richtige“ Programmpunkt an: eine offene Jeep-Safari zu den Bisons und den Wapiti-Hirschen. Als wir auf dem Weg dorthin zunächst durch das Giraffengehege fuhren und diese sich sofort auf den Weg zu uns machten und ihre langen Hälse in den Jeep steckten, war die Begeisterung riesengroß. Nicht nur die Giraffen, auch die Bisons, die Wapiti-Hirsche und sogar die Nashörner kamen so dicht an den Jeep heran, dass wir sie streicheln konnten. Bei den Nashörnern war es so manchem ein wenig mulmig, gelten sie doch als ziemlich gefährlich.
Im Anschluss machten wir gemeinsam mit unseren Lehrern eine Spaßsafari, auf der es viel zu lachen gab und alle ordentlich nass wurden, als z. B. eine im Baum hängende Riesenschlange nach vorne schoss und die Passagiere anspritzte.
Für den Rest des Tages hatten wir Gelegenheit, die zahlreichen Fahrgeschäfte des Parks auszuprobieren. Die Highlights waren dabei die verschiedenen Achterbahnen, der Freefall, aber auch die Fahrten mit den verschiedenen Highspeed-Booten und die geführten Quad-Safaris.
Nachdem wir am nächsten Morgen unser Geburtstagskind Martin bereits mit einem Kuchen mit brennenden Kerzen und einem Ständchen geehrt hatten, machten wir eine große Safari in einem Doppeldecker-Bus, bei der wir den gesamten Park mit all seinen Bewohnern bestaunen konnten. Bereits an diesem Tag fanden wir das Löwen-Rudel besonders faszinierend und waren alle schon sehr gespannt auf den nächsten Tag, an dem wir eine spezielle Raubkatzen-Safari mit Fütterung gebucht hatten.
Am Mittag spazierten wir zu den Grillplätzen, wo Herr Schäper ein Feuer vorbereitete und leckere Würstchen und zum Nachtisch Marshmallows grillte. So konnte es weitergehen.
Da wir als Übernachtungsgäste auch nach dem offiziellen Parkschluss noch Zugang zum Gelände hatten, machten wir am Abend einen kleinen Spaziergang in den Park. Dort gingen wir über die 100 m lange wacklige Hängebrücke zu einer Aussichtsplattform, von der aus wir über einen großen Teil des Geländes schauen konnten. Weiter ging es zu den Trampolinen, wo sich einige noch gründlich austobten und zum Abschluss fanden sich ein paar Jungs noch am Cage-Soccer ein, um gegen ein paar Schüler einer anderen Schule anzutreten.
Am Donnerstagmorgen war es dann endlich soweit: der Höhepunkt unseres Programms, die Raubkatzen-Safari, stand auf dem Plan. Bereits vor der offiziellen Öffnung des Parks ging es mit einem Bus direkt ins Löwengehege. Zunächst wunderten wir uns, weil gar keine Löwen zu sehen waren, jedoch erklärte der Ranger uns, dass diese sich momentan in einem kleineren Gehege befänden, damit die Tierpfleger das Futter aushängen könnten. Da sahen wir es plötzlich auch: In den Bäumen hingen riesige Fleischstücke und sogar ein ganzer Schweinekopf. Dieser sei immer für den Rudelanführer, erklärte uns der Ranger. Frau Meis fragte ängstlich, ob wir während der Fütterung wirklich an dieser Stelle stehen bleiben würden, denn es schien ihr doch sehr nah zu sein. Als der Busfahrer aufstand und die Bustür mit einem großen, schweren Eisenriegel sicherte, wurde auch manch anderem Mitfahrer mulmig. Wir konnten die unruhigen Löwen bereits in ihrem Gehege hektisch auf und ab laufen sehen. Als sich die Tore dann öffneten, gab es kein Zurück mehr: Das gesamte Rudel stürzte sich auf die Beute. Bis dahin hatten wir nicht gewusst, dass Löwen so hoch springen können und so ausgezeichnete Kletterer sind. Ein fantastisches Erlebnis und sicherlich einer der Höhepunkte unserer Klassenfahrt.
Nachdem wir noch die Schimpansen-Fütterung beobachtet hatten, besuchten wir am Nachmittag gemeinsam einen Trommelworkshop. Jeder Besucher fand dabei an seinem Platz eine Trommel vor und konnte mitmachen, doch Ceko, Latschano und Montaser trauten sich sogar auf die Bühne, wo sie gemeinsam mit dem „Obertrommler“ um die Wette trommelten. Zum Abschluss wagte sich dann noch (fast) die gesamte Klasse zusammen auf den Freefall, während Frau Meis und Herr Schäper von einer Bank aus zuschauten und sich die Ohren zuhalten mussten, da Alina so laut schrie.
Am Freitagmorgen ging es schließlich wieder zu Fuß zurück an den Bahnhof und von dort zurück nach Koblenz. Die Woche in der Serengeti mit ihren vielen unterschiedlichen Eindrücken wird uns allen aber noch lange in Erinnerung bleiben.
Wir bedanken uns bei Frau Meis, dass sie diese Fahrt für uns organisiert hat und bei Herrn Schäper für seine Begleitung. Leider kriegt ja nicht jede Klasse eine solch tolle Klassenfahrt hin…