10a fährt ins Elsass und entdeckt Europa

Manchmal gibt es Gelegenheiten, die man sich einfach nicht entgehen lassen kann. So geschah es der 10a unserer Schule, die durch das Engagement ihrer Klassenleiterin Frau Lawen und der Schulleitung die Möglichkeit bekam in der Vorweihnachtswoche kostenlos ins Elsass zu reisen. Die Finanzierung übernahm die Aktion „Demokratie leben!“, Ziel war der beschauliche Ort Niederbronn-les-Bains und organisiert wurde das Ganze vom Volksbund für Kriegsgräberfürsorge.

Gleich nach der Ankunft in der Begegnungsstätte wurden die SchülerInnen mit der wechselvollen Geschichte des Elsass konfrontiert. Die Sprache, die Gebäude, die Seele der Menschen – alles ist hier französisch-deutsch und die Zehntklässler staunten nicht schlecht, als sie mit einer Rallye den Ort erkundeten, wie viele deutsche Einflüsse überall noch versteckt sind. Ein weiterer großer Gewinn der Fahrt war die Zusammenarbeit mit Schülern der IGS Koblenz und der Goethe-Schule Koblenz, die ebenso an der Fahrt teilnahmen.

Am zweiten Tag ging es dann an echte Gedenkarbeit: Der Leiter der Begegnungsstätte Bernard zeigte den Schülern mit viel Enthusiasmus den nahegelegenen Soldatenfriedhof und erzählte einige Einzelschicksale, so zum Beispiel das vom Bruder des früheren Finanzministers Theo Waigel. Nach einem famosen Mittag erforschten die jungen Historiker dann mit Originalquellen weitere Geschichten von im 2.Weltkrieg Gefallener oder Ermordeter.

Dermaßen vorbereitet begab sich die gesamte Gruppe auf Spurensuche im bei Straßburg gelegenen KZ Struthof. Eine äußerst charmante alte Dame führte mit viel Einfühlungsvermögen und kleinen Stories aus ihrer eigenen Familiengeschichte über den Ort des Grauens und mehr als einmal standen alle fassungslos angesichts der verübten Gräueltaten. Der abschließende Apell „Nie wieder Krieg und Unterdrückung!“ verhallte mit Sicherheit nicht ungehört bei unseren SchülerInnen.

Nun hatten alle etwas Erholung verdient, die wir auf dem schmucken und lichterfrohen Weihnachtsmarkt in Straßburg zu finden hofften. Einige Schüler erklommen zusammen mit Frau Lawen und Herrn Salomon zuerst noch das Straßburger Münster, im Mittelalter das höchste Gebäude der Welt, dann aber verloren sich alle zwischen Zimtduft, „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ und blickenden Lichtern.

Der letzte Tag der Reise hatte nochmal ein Highlight zu bieten. Wir besuchten das Europaparlament in Straßburg, erlebten auf der Besuchertribüne eine Plenarsitzung mit klatschenden und singenden Abgeordneten und Abstimmungen im Sekundentakt und trafen den CDU-Abgeordneten  Ralf Seekatz zu einem Gespräch. Die SchülerInnen stellten Fragen über die Zusammenarbeit mit so vielen, völlig verschiedenen Parlamentariern und den politischen Projekten in Europa und bekamen ehrliche und kurzweilige Antworten. Ein toller Abschluss für eine Fahrt voller Erfahrungen und Erkenntnisse.