Apfelprojekt der Klasse 6a

„Hilfe,- es regnet Äpfel!“

6a beteiligt sich an der diesjährigen Apfelernte

Die Albert Schweitzer Realschule plus Koblenz als Schule im ökologischen Netzwerk beteiligte sich mit der Klasse 6a an der diesjährigen Apfelernte auf der Koblenzer „Schäl Seit“.

Nachdem im Vorfeld zahlreiche organisatorische Probleme gelöst werden mussten, rückte die Klasse von Frau Anja Meis mit allerlei Sammelgerät bewaffnet, dem Fallobst zu Leibe.
Motiviert bis unter die Haarspitzen fühlte sich der ein oder andere als „Jäger des goldenen Apfels“ (Marcello).

Selbst der Morgennebel und zeitweise einsetzender Nieselregen konnten das „Sammelfieber“ nicht mindern.

So gelang es den zahlreichen flinken Händen, innerhalb von wenigen Stunden, die stattliche Anzahl von ca. 6 Zentnern zu sammeln.
Rekordsammler war Mousa, der mit über 30 Eimern mit Abstand der Eifrigste war. Hier und da eine kleine Kostprobe der verschiedenen Apfelsorten und die Geschmacksknospen hatten schnell die Lieblingssorte herausgefunden.

Die Arbeit auf freiem Feld wurde von allen Kindern als intensives Naturerlebnis empfunden, das auch die Verbundenheit mit unserer Heimat festigt.
Dass landwirtschaftlicher Broterwerb so anstrengend und mühselig sein kann, hatten die meisten nicht geahnt.
Steven konnte mit dem Sammeln gar nicht mehr aufhören. Quinh prüfte die Qualität jedes Apfels genau, bevor er in ihren Eimer hinein durfte.
Alina bemerkte: „Es regnet Äpfel!“, woraufhin Janik versuchte das herunterfallende Obst direkt mit dem Eimer aufzufangen. Knallte dabei
mal ein Apfel auf den Kopf, so stellten die Kinder erfreut fest, dass unser Kopf härter ist und man genau merken kann wie der Apfel nachgibt. Geheult hat keiner.

Der Wettergott honorierte den Einsatz und schenkte uns einen wunderschönen Herbsttag. Als sich der Frühnebel lichtete, Koblenz und insbesondere die Festung Ehrenbreitstein unter wolkenlosem, blauem Himmel freundlich grüßte, steigerte sich die gute Laune der Kinder durch das „Kaiserwetter“ weiter .
„Hier oben möchte ich später einmal wohnen“ begeisterte sich Bright. Robin fand die saubere, klare Morgenluft toll.
Verwundert stellen wir fest, dass nicht nur fleißige Kinder unterwegs waren, sondern auch Bienen.
Sie kurvten zwischen uns und dem Fallobst herum und bauten darin sogar regelrechte Höhlen und Gänge. „Warum essen die Bienen Äpfel? Was sind das für schöne blaue Blüten (Kornblumen)? Was sind das für eigenartige grüne Zweige an den Bäumen? (Misteln)“, und weitere biologische Fragen bekamen wir von unserem Nawilehrer, Herrn Peter Heier, in gewohnter Weise ausführlich beantwortet. Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume, das haben wir mit eigenen Augen gesehen.

Als sich die erste Müdigkeit bemerkbar machte, stellte sich eine ganz andere Frage: „Wie bekommen wir unsere „Beute“ auf den Lkw?“ Der
war ganz schön weit weg. Hier schreckte Christian nicht davor zurück, die schweren Säcke mittels „Schleiftechnik“ unentwegt über die Wiese
zum Abholpunkt zu zerren.

In Zusammenarbeit mit der Firma Schwaab aus Güls, wurde die Ernte gewogen, verladen, abtransportiert und in leckeren Apfelsaft verwandelt.

Gerade am Mittelrhein und in Süddeutschland prägen Streuobstwiesen auch heute noch die Kulturlandschaft unserer Gemeinden. Der hier vorzufindende „Kaiser Wilhelm“ und insbesondere der „Rheinische Bohnapfel“ sind alte, robuste Sorten, die sich hervorragend zur Vermostung eignen. Sie müssen weder gespritzt noch mineralisch gedüngt werden und sind als naturtrüber Apfelsaft ein Produkt von höchster Qualität. 100% Bio,- sonnengereift und voller Geschmack.

Davon konnte man sich dann am nächsten Tag im Löhrcenter überzeugen. Hier hatten Peter Ufer und seine zwei Helfer (ein Winzer aus Mainz und eine Agraringenieurin aus Ruanda) ein Modell einer Kelterpresse aufgebaut, aus der frischer Apfelmost sickerte.
Dieser ist in seiner naturbelassenen Form ein echter Genuss und eine richtige „Vitaminbombe“. Verschlossen ist der Saft ca. 2 Jahre haltbar.

Nach getaner Arbeit gab es dann noch eine Überraschung. Klassenleiterin Anja Meis hatte als kleine Stärkung Kakao, Waffeln mit Kirschsoße und Sahne vorbereitet.
Auch die Quarkbällchen waren sehr lecker.

Als kleine Nebeneffekte wurden wir zur Betriebserkundung in die Kelterei eingeladen. Für einen fleißigen Jungen konnte ein Praktikumsplatz vermittelt werden, und ein Imker ist bereit, uns in die geheimnisvolle Welt der Bienen mitzunehmen und uns alles über seine Bienenvölker zu erklären.

Beim Apfelfest in Koblenz-Arenberg wird unsere Schule sicher vertreten sein.

Wir danken allen fleißigen Helfern der 6a, die zum Gelingen dieser Aktion beigetragen haben herzlichen, insbesondere Herrn Peter Heier, der die Idee dazu hatte und diese mit Frau Anja Meis umsetzte.
So hat sich die Klasse aktiv für unsere Schule und unsere Umwelt eingesetzt, denn Streuobstwiesen können nur durch Nutzung für die nächste Generation erhalten werden.

Insbesondere gilt der Dank auch an Frau Schmidt aus Arenberg, Herrn Ufer und der Firma Schwaab ohne deren Idealismus und tatkräftige Unterstützung die Aktion nicht zu Stande gekommen wäre.

Fotos: Peter Heier